Mein malerisches Thema beschäftigt sich zur Zeit im weiteren Sinne mit Fragmenten, u.a. von Architektur oder anderweitig gebauten Objekten.
Das Phänomen der Fragmente begegnet uns überall, ob wir durch eine Stadt wandern einen Schrottplatz besuchen oder uns in der Natur aufhalten. Immer hat es mit Geschichte zu tun und mit einem zeitlichen Prozess, der die Dinge verändert, mutwillig durch Zerstörung oder auch nur durch den einsetzenden Verfall.
Meine Frage hierbei ist: „Was bleibt übrig?“ Was ist die Essenz und was verrät sie uns über uns und den inneren Zusammenhang.

Meine Art der Annäherung geht über die radikale Reduktion natürlicher Formen, die auf die Substanz der Ding hindeutet. Nach einem Zusammenbruch bleibt das Skelett der Wirklichkeit und eben dies interessiert mich in diesem Projekt. „Skelett“ steht für Grundstrukturen, für Dinge die bleiben, wenn vom Zeitgeist abstrahiert wird. Es bleibt ein Kern, ein Fragment der Dinge, welches ich versucht in meinen Bildern malerisch zu erfassen.
Während der Zeit des Arbeitens an diesen Bildern waren mir vor allem das Zusammenfügen von starken Strichen wichtig. Striche und Hiebe, die mal blockhaft mal locker eine Art Gerüst bilden. Diese Balken strahlen etwas Archaisches, Ungezähmtes und Widerständiges aus. Diese Kraft ist für mich mit jedem Pinselstrich spürbar.
Meine Bilder gleichen Momentaufnahmen nach der Zerstörung der Illusion, die wir über uns und unsere Kultur ständig in uns tragen. Gleichzeitig machen sie Zeit und Vergänglichkeit sichtbar.

Die Neuordnung der rudimentären Strukturen, die ich in meinen Bildern vornehme bieten die Möglichkeit der visionären Neugestaltung der Realität. Trotz des fragilen Gleichgewichtes der einzelnen Elemente zeigt sich ein stabiler Kern, der sich wie Bausteine einer noch unbekannten Form vor dem Auge des Betrachters zusammensetzt. Die ursprüngliche Kraft des inneren Kerns wird durch den Malakt sichtbar.